– Produktionsresidenz2023-04-13T11:57:08+00:00

Produktionsresidenz

Jedes Jahr ist eine Produktionsresidenz für Tanz ausgeschrieben, die sich thematisch mit der Region Vorpommern und ihren Menschen auseinandersetzt.
In Form eines Stipendiums bietet sie auf Schloss Bröllin Arbeitsräume und Unterbringung sowie Stipendiengeld,  ein Produktionsbudget und ein begleitendes Beratungsprogramm. Ziel ist es, eine Verbindung zu schaffen zwischen choreografischer Praxis, Recherche und künstlerischer Produktion. Der Produktionsprozess wird von Mentor*innen und weiter qualifizierenden Veranstaltungen begleitet.
Zum Abschluss der Residenz präsentiert die Tanzkompanie/ Choreograf*in eine abendfüllende Produktion, die in Kooperation mit dem Theater Vorpommern an vier Orten in der Region zur Aufführung kommt.

2020 wählte eine Fachjury (Sabine Gehm, Dr. Sascha Löschner, Martin Stiefermann, Dörte Wolter) aus über zwanzig internationalen Bewerbungen das Projekt GRENZ.LAND aus, ein transdisziplinäres Tanzstück mit Livemusik, Video und Installationen.

Produktionsresidenz 2020

GRENZ.LAND

Multimediales Tanzstück und Installation von 12H Dance, Tzavara, Ziepert & Decrustate

Grenzen haben Konjunktur. Seit sich Deutschland mit einer steigenden Zahl von Schutzsuchenden konfrontiert sieht, gibt es Tendenzen, sich immer mehr abzuschotten. Das Stück GRENZ.LAND nimmt diese Entwicklung zum Ausgangpunkt, um sich mit dem Phänomen der Grenze in unserer heutigen Gesellschaft zu beschäftigen – nicht nur als geografische Trennung zwischen Nationalstaaten, sondern auch innerhalb Deutschlands.

Im Mittelpunkt stehen dabei Aspekte wie Zugehörigkeit und Ausschluss sowie die Frage mit welchen Grenzen sich „Zugezogene“ konfrontiert sehen. In Mecklenburg Vorpommern gibt es viele „Zugezogene“, einige von ihnen sind es vielleicht erst vor kurzem, andere schon vor Jahrzehnten, manche vor Generationen.

Das Künstler*innenkollektiv 12H Dance, Ziepert, Tzavara & Decrustate hat mit Mecklenburg-Vorpommer*innen verschiedenster Generationen und Herkunft (von Australien bis Nordrhein-Westfalen) intensive Gespräche geführt und Videos gedreht. Basierend auf den bewegenden Erfahrungen und Erlebnissen der Mitwirkenden entwickelten die Künstler*innen ein multimediales Tanzstück und eine audiovisuelle Installation mit Erdobjekten im öffentlichen Raum.

Choreografie: Moonsuk Choi, Yamila Khodr (12H Dance Company)
Tanz: Moonsuk Choi, Yamila Khodr, Charlie Prince
Video Design: Erato Tzavara
Sound Design: Albrecht Ziepert
Objekte/Installation: Anneli Ketterer (Decrustate)
Technische Produktionsleitung/ Kamera: Jones Seitz (gefährliche arbeit)
Mentoring: Martin Stiefermann, Sabine Gehm
Mitwirkende: Abdul Ghani Almossoud, Aengus Cullinan, Ahmad Aldakka, Amal Alachmad, Anne-Marie Stark, Corinna Stache, Cornelia Zell, Hanin Alzir, Iman Alghobari, Julia Krassow, Jürgen Eichholz, Marieke Bohne, Monika Schönburg, PB Badboy, Rolyan Alghobari, Ulrike Eichholz, Yuko Ishikawa.

 

Termine

Voraufführung
01. August 2020 um 19.30 Uhr, Schloss Bröllin
Bröllin 3, 17309 Fahrenwalde
Bitte bis zum 30.7.2020 anmelden unter:
movin-broellin@vorpommern-tanzt-an.de

Premiere
07. August 2020 um 19.30 Uhr, Vorplatz Pommersches Landesmuseum Greifswald
Rakower Str. 9, 17489 Greifswald

Weitere Vorstellungen
08. August 2020 um 19.30 Uhr, Vorplatz Pommersches Landesmuseum Greifswald

12./13. August 2020 um 19.30 Uhr, Hafen Stralsund
Steinerne Fischbrücke, 18439 Stralsund

17. August 2020 um 19.30 Uhr, Vor der Orangerie Putbus
Park 7, 18581 Putbus

Installation an allen Vorstellungstagen ab 10.00 Uhr geöffnet
Eintritt Frei

 

12H Dance, Ziepert, Tzavara & Decrustate

Die Tanzkompanie 12H Dance Company wurde 2018 von Yamila Khodr und Moonsuk Choi in Berlin gegründet. Beide tanzten als Solisten am Ballett des Saarländisches Staatstheaters (SST) und in verschiedenen anderen Compagnien, bevor sie begannen, mit ihren eigenen choreografischen Arbeiten erfolgreich international touren.
Der Musiker und Komponist Albrecht Ziepert arbeitet für zeitgenössische Tanzkompanien, Theaterproduktionen und Orchester sowie als Komponist und musikalischer Leiter u.a. am Deutschen Theater Berlin, Deutschen Nationaltheater Weimar, Konzerttheater Bern und an den Münchner Kammerspielen.
Die in Athen und London lebende Videokünstlerin Erato Tzavara ist auf digitale Szenographie und Bewegtbildtechniken für Live-Performances im Bereich Tanz, Theater und Musik spezialisiert. Dabei mischt sie analoge Ästhetik mit digitalen Kompositionsmitteln.
Die Objektkünstlerin Anneli Ketterer arbeitet seit 20 Jahren an Kunstprojekten auf drei Kontinenten der Erde. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Erstellung von Erdobjekten, sogenannten Decrustaten, mit denen sie zu einer veränderten Wahrnehmung und einem sinnlichen Begreifen unserer Umwelt anregt.
Der libanesische Tänzer und Choreograf Charlie Prince arbeitet als Tänzer in Kanada und Europa u.a. mit Cie Alias, Benoit Lachambre und Marie Chouinard und ist seit 2015 assoziierter Künstler des Maqamat Dance Theatre in Beirut. Mit seinen eigenen choreografischen Arbeiten gastiert er auf großen Festivals in Europa, Nordamerika und im Nahen Osten.
Als Video- und Lichtdesigner* arbeitet Jones Seitz an der technisch-künstlerischen Schnittstelle in Theater, Performance und Installation und übernimmt die technische Leitung/ Produktionsleitung freier Projekte. 2019 gründete sie* zusammen mit Rosa Wernecke das FLINT* -Technik- Netzwerk gefährliche arbeit.

Ein Projekt von VORPOMMERN TANZT AN –movin‘ bröllin -TANZPAKT Stadt-Land-Bund unterstützt vom Arts Council Korea. Kooperationspartner: Pommersches Landesmuseum. Dank an: Christliches Jugenddorfwerk Deutschland, Amt für Schule und Sport, Hansestadt Stralsund, Kulturkirche St. Jakobi Stralsund, migra e.V., Peter-Weiß-Haus Rostock, Sound Project Veranstaltungstechnik GmbH.

Produktionsresidenz 2019

SUPERGRÜN

Tanzstück von Juli Reinartz

Das aus dem Stipendium der Produktionsresidenz 2019 hervorgegangene Tanzstück SUPERGRÜN widmete sich der lokalen Ausprägung von Landschaft, Identität und ökologischem Krisendiskurs, um eine ökologische Perspektive jenseits der nationalistischen Romantisierung von Heimat zu entwickeln.